09.01.08

Travelling...vorerst die Letzte

...aber Ende naechster Woche geht es ja schon wieder weiter nach Luang Phabaang....
An unserem letzten Morgen in Petchaburi hatten wir uns den Berg mit einem alten Koenigspalast, fast mitten in der Stadt, aber doch nur um die Ecke von unserem Hotel, vorgenommen. Am Fuss des Bergs haben uns dann erst einmal die Souvenirlaeden, ausstaffiert mit allerhand buntem Kitsch, viel aus chinesischem Plastik, angeguckt. Patrice haben es die Gummiballerinas, die bei den Meadels hier gerade in sind, voellig angetan. Nicht mit mir, die blieben schoen alle auf dem Regaelchen stehen.
Man konnte mit einer Tram den Berg hochfahren und schon am Eingang waren sie schon wieder, die Zeichen der Affen! Hier setzte man dem Ganzen noch eins drauf: Warnschilder!
Man musste sich zwingen, sich nicht gleich mit allem moeglichen zu bewaffnen, wer weiss, was einen oben auf dem Berg erwartete. Wir waren aber frueh und oben angekommen, waren noch keine Affen in Sicht. Dr. P hat dann aber doch ein Stueck blaues Plastikrohr gefunden und es vorsichtshalber in die Tasche gepackt, da die Schilder, die den ganzen Berg quasi uebersaeten, Boeses ahnen liessen.
Der Palast (natuerlich mit dazugehoerigen Tempeln) wurde von einem der vorherigen Koenige erbaut, nicht in allzu ferner Zeit liegend, da er gepraegt ist von westlichen Baustilen, teilweise an Griechenland erinnernd, da alle Gebaeude weiss sind, aber auf jeden Fall mit einem mediterranen Flair daher kommend.
Zwischen den einzelnen Gebaeuden fuehren sehr schoene Steinwege durch den "Berggarten" und ueberall stehen Dok-Champa-Baeume. Die Bluete davon ist uebrigens eins der nationalen Symbole von Laos und dazu gibt es natuerlich eine aktuellere Geschichte zum Besten: Vor einiger Zeit gab es in einer Thai-Soapopera eine Szene, in der eine solche Dok Champa in den Muelleimer geworfen wurde. Das beschwor einen aussenpolitischen Skandal hervor. Die Laotische Regierung beschwerte sich angeblich an hoechster Stelle in Thailand, das dies ein Akt der Beleidigung darstellt und auf keinen Fall noch einmal vorkommen darf.
Diese Baeume tragen nur zu einer bestimmten Zeit des Jahres Blaetter, den Rest des Jahres sehen sie ein bisschen tot aus. Doch kurz bevor sie Blaetter treiben, bluehen sie in Huelle und Fuelle. In Petchaburi hatten aber gerade erst einige Baeume ein paar Blueten.
Die Baeume tragen auf jeden Fall sehr viel zu besagter mediterraner Stimmung bei. Wir streiften also durch den Park und warteten in Kampfesstimmung auf die Affen. Es gab auch ein paar Getraenkebuden hier und da, die selbstverstaendlich auch mit Waffen ausgestattet waren, aber am Ende sahen wir genau einen Affen. Entweder wussten die, dass an dem Tag nichts los war auf dem Berg oder man hatte auf irgendeine Weise die Anzahl der Tiere drastisch dezimiert. Zweites lag irgendwie naeher.
Mit der Zeit wurden wir relaxter und konnten die Aussicht auf Petburi, das Erklettern der Tempel und die Besichtigung des Hauptgebaeudes mit Museum geniessen. das Innere des Museums haette auch in Neuschwanstein oder so stehen koennen: "Louis XVI-Moebel", feinstes Porzellan als kaeme es eben mal aus Meissen, ein Himmelbett, ein Jagdzimmer usw. Nicht gerade sehr asiatisch das Ganze, aber irgendwie sehr vertraut. Das Zimmer des Koenigs sah dagegen eher asketisch aus, wie eine Moenchszelle. Den Aufstieg zur weissen Chedi haben wir uns dann am Ende gespart, da wir zurueck zum Hotel mussten, weil mittags unser Zug nach Thonburi/Bangkok fuhr.
Zurueck nach Bangkok ging es mit der wirklichen Holzklasse. Drei Stunden Zugfahrt fuer gerade mal 70 Cent, unser Tiefenrekord in Sachen Transportkosten. Am Schalter hatte man ja mit viel Geduld versucht uns zu erklaeren, dass der Zug nicht nach Bangkok, sondern nach Thonburi faehrt. Diese, ich wuerde sagen laengst eingemeindete Stadt liegt auf der anderen Seite des Chao Praya-Flusses. Aber fuer die Thais ist das nun einmal eine andere Stadt und eeeeewig weit weg von Bangkok. Keiner verstand, warum wir dorthin und nicht nach Bangkok wollten, obwohl wir doch nach Bangkok wollten. In Wirklichkeit ist die reale Wegstrecke vom Bahnhof in Thonburi zum (Haupt-)Bahnhof Hualampong (in Bangkok) sogar noch kuerzer als von unserem Stammhotel zum Hauptbahnhof. Ich hatte schon befuerchtet, dass der Schalterbeamte mir einfach kein Ticket verkauft, weil wir ja so stur sind und nicht einsehen wollen, dass wir mit dem Mittagszug nicht nach Bangkok kommen. Wir haben aber dann doch locker zwei Tickets bekommen.
Der Zug war nicht ueberfuellt und so hatten wir genug Platz und vor allen Dingen Fenster, die man auch aufmachen konnten. Die Strecke Petchaburi - Bangkok ist nicht mehr ganz so wunderbar und irgendwann kommt dann auch zu dem Stueck kurz vor Thonburi, in der man cirka eine Stunde lang regelmaessig die "Frische Landluft" einatmet, die von den vielen Schweinefarmen dort herueber weht. Wer von euch die Strecke schon einmal gefahren ist, hat jetzt bestimmt auch so eine olfaktorische Erinnerung wie ich. Na ja, ich habe trotzdem viel herumgeknipst. Die meisten Fotos sind aber nix geworden, da der Zug zu schnell war und ich immer nur die verschwommenen Koepfe oder Hintern von irgendwelchen Kuehen auf dem Bild hatte. In Thonburi angekommen haben wir dann noch einmal unsere Verhandlungstalente fuer das Taxi zum Atlanta ausgepackt. Im Atlanta haben wir dann Dr. Ps Rucksack abgeholt und schnell etwas gegessen und sind auch schon weiter zum Hualampongbahnhof, wo unser Nachtzug zur laotischen Grenze wartete.
Tja und jetzt sind wir knapp vier Wochen wieder hier. Da man alles schon so gut kennt und der Alltag einkehrt, kommt es einem viel laenger vor. Naechste Woche geht es weiter, fuer mich in Richtung Norden und fuer Dr. P Richtung Sueden und ab uebern Teich zurueck nach good Old Germany.
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