Am Sonntag war das Wetter hier schon wieder besser, zwar kein Sonnenschein, aber man hat wenigstens nicht mehr gefroren. Meine kleine Stadttour fuehrte mich in den Osten von Chiang Mai. Dort war ich bis jetzt noch nicht. Ich wollte mir die burmesischen Tempel anschauen. Der Osten der Stadt, ausserhalb der ehemaligen Stadmauern und am Pingriver entlang ist gepraegt durch burmesische und chinesische (yunnanesische) Einfluesse. Haendler aus China und dem damals sehr wahrscheinlich unabhaengigen Yunnan sowie Burmesen haben sich dort angesiedelt und ihre Nachfahren leben auch heute noch teilweise dort. Deshalb findet man dort Tempel im burmesischen Baustil und ich glaube ich habe sogar an einem Wat ein Schild gefunden, auf dem der Name des Tempels auch auf burmesisch steht. Ich bin mir nicht ganz sicher, weil fuer mich burmesisch der Tamschrift (Pali) etwas gleicht. Die Tempel haben teilweise eine Kreuz(gang)struktur, die Daecher ueberlappen sich vielfach, fast schon etwas chinesisch. Der Holzwihan, vor dem zwei Frauen ihre Voegel zum fliegen lassen anpreisen ist allerdings Lan Na-Architektur.
In dem gleichen Tempel, in dem der Holzwihan steht habe ich dann wieder einmal zwei interessante Schilder gesehen sowie sehr putziges Plastikgetier aus einer anderen Welt, aber die schwarzen Huehner sind echt! Frage an den Forscher. Warum ist es Frauen verboten das Areal um den Brunnen herum zu betreten? ich war heute naemlich in einem anderen Tempel, in dem es auch einen ueberdachten Brunnen gibt. Dort ist kein Schild. Hast Du eine Ahnung? Tempel gut, alles gut, danach bin ich erst einmal zum Essenfassen udn habe auch gleich gegenueber vom letzten besuchten Tempel Rattana's Kitchen gefunden. Wie sich herausstellte ist das ueber den u.a. einsamsten Reisefuehrer der Welt sehr bekannt, aber auch sehr sehr gut. Zum ersten Mal habe ich mir Khao Soi eine Spezialitaet aus Chiang Mai bestellt und war hin und weg. Es ist eine Art scharfe rotgelbe Tom Yam-Suppe mit Nudeln Shrimps oder Fleisch und crispy Nudeln obendrauf. Dazu erhaelt man eine Schale mit einem sauer eingelegten Gemuese, dessen Namen ich noch herausfinden muss, schmeckt einfach himmlisch. Vom Resto aus hatte man einen guten Blick auf die Strasse.
Danach bin ich einfach weiter nach Osten gegangen. Ich dachte mir, der Fluss kann nicht weit sein, ich habe auch ziemlich schnell ein Fluesschen gefunden, welches aber nicht der Pingriver war. dafuer sah das Ganze recht idyllisch aus, Kleinvenedig in Chiang Mai. Einen hinduistischen Tempel, etwas anders als in Indien, da mehr als Haus gestaltet habe ich dann auch gefunden, bevor ich nach der naehctsen Biegung ploetzlich vorm chinesischen Tor stand, das wie woanders auf der Erde auch hier die Welt von Chinatown markiert. Also rein in den Spass: der Warorotmarkt. Hier kann man guenstig aus billigem PlasteElaste-Material allen moeglichen Schnickschnack erstehen. Ich gebe zu einzelne Dinge sind nicht ganz so trashig gewesen, aber ich halte mich mit dem Kaufen ja noch zurueck. Neben dem Trash habe ich dann noch einen anderen interessanten Stand gefunden, der neben Snacks wie Algenchips, Nuessen, Tamarinden usw., eben auch Instant Maden im Angebot hat. Ich denke mal, wer jemals probieren will - ich naemlich auf keinen Fall, von allen Freunden, die hier waren, haben aber fast alle so etwas probiert- der sollte frisch geroestete Viecher nehmen, die sollen zehnmal besser schmecken. Eine grosse Packung Cashewnuesse habe ich dagegen gerne gekauft.
Aus dem Markt wieder raus, habe ich mir dann mehrmals den Weg erklaeren lassen, bis ich dann endlich an einem grossen Kreisverkehr stand und das eine Ende einer Bruecke zu erkennen war. Da in Thailand Zebrastreifen, wie auch Fussgaengerampeln so gut wie keinen Zweck zu erfuellen scheinen, ausser das sie einfach da sind, dauerte es dann noch eine Weile, bis ich endlich auf der Bruecke stand und einen wunderschoenen Blick auf den Pingriver geniessen konnte. Teilweise sieht es dort echt nicht so aus, als wenn man sich in DEM ZENTRUM Nordthailands befindet. Ich bin dann einfach den Fluss entlang bis zu einer Bruecke mit dem namen Iron Bridge, nicht schwer zu erkennen warum. Von dort konnte man gut die vielen Angler beobachten ( und eine Anglerin), die teilweise auch von der Bruecke aus angelten oder unter den Brueckenpfeilern am Ufer hockten. Dort ist mir dann auch R. aus Madrid ueber den Weg gelaufen. Er war einmal fuer ca. 8 Monaten in Berlin und spricht einfach perfekt Deutsch. Ausserdem hat er gerade vor eineinhalb Wochen seine Weltumrundung in Bangkok begonnen. Ich habe ihn zwischenzeitlich wieder getroffen und wie so viele hat er sich entschlossen, doch etwas laenger in Chiang Mai zu verweilen. Das hatte ich mir schon gedacht.
Unter den vielen Travellern habe ich hier bis jetzt nur Spanier und Portugiesen kennen gelernt. Das muss wohl am Sueden liegen. Ich habe eh das Gefuehl, dass viele andere untereinander gar nicht mehr kommunizieren. Alle tun so, als wenn sie alleine unterwegs waeren. Sehr seltsame Entwicklung.
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