05.10.07

Visarun nach Non Khai

Da wir immer nur fuer 30 Tage ein Visa haben ging es am Dienstag auf zur Friendshipbridge und rueber nach NonKhai in Thailand, same procedure as usual. Am Grenzuebergang mussten wir feststellen, dass nicht nur der Strassenverkehr in Vientiane, sondern auch der Grenzverkehr ziemlich zugenommen hat. Wir stellten uns also an eine der vier Warteschlangen an und dort blieben wir auch fuer eine ganze Weile. Endlich in unserem Stammguesthouse MutMee angekommen, konnten wir auch gleich eine Neuerung bewundern. Das gesamte Ufer in der Stadt hat eine moderne Kaipromenade erhalten, die besonders einem Zweck dient. Einmal im Jahr, Ende Oktober, zieht es Massen von Menschen nach Nonkhai, um die beruehmten Fireballs der Nagas zu bewundern, wenn sie denn aufsteigen. Nagas sind riesige mythische Wasserschlangen mit einem Drachenkopf, die im Mekong unter Wasser in Kristallpalaesten leben. Im Buddhismus werden sie auch als Beschuetzter und Helfer Buddhas dargestellt. Man sollte sie nicht veraergern, da sie dann ganz schoen wild werden koennen. Im Rahmen der alljaehrlichen Bootsrennen im September und Oktober gab es 2004 in einem Ortsteil von Vientiane einen dramatischen Bootsunfall, bei dem einige Ruderer starben und viele verletzt wurden. Da der Mekong zu dieser Zeit sehr ruhig floss und auch kein Unwetter verantwortlich zu machen war, konnte man sich den Unfall nicht erklaeren. Etwas spaeter wurde erzaehlt, dass die Bootscrew nicht die ueblichen Rituale durchgefuehrt hat, um die Nagas friedlich zu stimmen. Deshalb haben sich diese geraecht. Sogar die Vientiane Times hielt das fuer pressereif. Aber zurueck zu den Fireballs: in der besagten Nacht im Oktober lassen die Nagas roetliche “Feuerbaelle” aufsteigen, die dann mit viel Glueck auch wirklich zu sehen sind. Ich habe 2004 selbst zwei gesehen. Viele haben versucht, dass (Natur)Phaenomen zu erklaeren, allerdings ist man nicht sehr weit gekommen. Das ging dann auch soweit, dass man unterstellt hat, dass iregndwelche Thailaender sich im Ufer verstecken und die Fuerbaelle irgenwie selbst herstellen. Eben fuer dieses Ereignis haben die Bewohner NonKhais (oder der Staat?) maechtig aufgeruestet, ganz schoen fett fuer einen Tag im Jahr. Uebrigens sind dafuer ganz schoen viel natuerliches Ufer und viele Holzterassenrestaurants platt gemacht worden. Jetzt gibt es dafuer viele verglaste, klimatisierte und kantinenaussehende Restos am Kai. Thailaender und Laoten lieben das saubere (sa-aad) und "Moderne". Wer den Morgenmarkt kennt, wuerde jetzt erst einmal einen Schock bekommen, wenn er oder sie ihn wieder betritt. Vor dem Markt wurde die Vientiane Shopping Mall nach thailaendischem Vorbild hochgezogen. Darin befindet sich jetzt auch die Restaurantabteilung. Ich sage Euch die Hoelle ist nichts dagegen. Vorne Wertmarken kaufen und dann wie in den Riesenlaeden in Thailand das Essen an den einzelnen Stationen aussuchen, besser gesagt, finden. Irgendwie will es fuer uns nicht hier hin passen, aber die Laoten sind begeistert und nennen es pattana (Entwicklung).


Ansonsten haben wir uns am Abend im Guesthouse entspannt einen Thailaendisch-Japanischen Film angeschaut und die Filmbooth des Macs entdeckt mit der man Effektfotos machen kann, die zum Teil echt abgefahren und krass aussehen. Mut Mee hat uebrigens den besseren Tuckey erwischt, 12mal sind fuer den ueberhaupt kein Problem, na bei dem schoenen tropischen Garten, den die haben ist das ja auch kein Wunder. Ich habe vor zwei Tagen auch schon mal angefangen Thai zu lernen. Wer hat mich da eigentlich geritten, als ich auf die Idee kam. Vokabeln und Sprechen ist ja nicht das Problem, aber unregelmaessige und vor allen Dingen Sanskritendungen, die weder mitgesprochen werden und in ihrer Verwendung ein Buch mit sieben Siegeln sind, genauso wie die vielen fehlenden Vokale in der Schriftsprache, treiben mich jetzt schon zum Wahnsinn. Auf was fuer Ideen man kommt... viele Gruesse Nicki.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr,

Thai lernen birgt sicher gefährlichere Gefahren als Thai zu essen. Stell Dich nicht an Nicki, 60 Millionen (?) andere Menschen auf unserem Planeten sprechen die Sprache schließlich auch! Und das fliessend...Sascha sagt allerdings, Chinesisch sei viel einfacher, die Sprache beherrschen immerhin etwa 1,3 Milliarden Menschen.
So viel vom Besserwisserteam aus der Nordstadt, wir gehen gleich auf eine der letzten Partys in unserem Leben,
Christine und Sascha

nordsuedconnection hat gesagt…

Hi Ihr beiden Kursler,

das mit der Partysache ist ja wohl ein Witz, oder? Also hier sieht man mal wieder, dass man Kinder ueberall hin mitnehmen kann und ihr habt bestimmt schon schon mal etwas von babysitting gehoert? Na gut, die ersten 3 bis 6 Monate, aber doch nicht fuer immer. Lasst Euch nicht terrorisieren! (ich hab ja gut reden :-))

Gruesse Nicki