10.10.07

Moskito-Terminator

Also mit dem Regen hier ist das so eine Sache, heisst, es regnet immer noch, allerdings jetzt meistens abends oder nachts. Der Regen war vielleicht auch dafuer verantwortlich, dass Dr. P. kurzzeitig den Beruf wechselte und zum Terminator mutierte. Und das kam so: An einem Tag wunderte ich mich abends, wo all die Moskitos im Haus herkommen. Pflichtbewusst hatte ich die Haustuer vor Einbruch der Daemmerung wie immer geschlossen. Dr. P. kam irgendwann von der Arbeit und sah eine jagende Frau im Haus herumlaufen; gut drei Dutzend dieser stechenden Biester waren schon dahin, aber es wollte nicht weniger werden. Es wurde geraetselt und spekuliert, aber keine Loesung gefunden. Ich musste dann irgendwann mal ins Bad, machte die Tuer auf und machte sie gleich wieder zu. Hinter der Tuer: ein schwarzes Meer von Moskitos! Jetzt wussten wir immerhin schon, wo sich die Biester in Massen aufhielten. Mit Fliegenklatsche war da nix mehr. Unser Freund in Catalonien erinnert sich bestimmt an den einen Sommer in Bremen, in dem alle Moskitonetze in der Stadt ausverkauft waren und die Waende nicht mehr weiss, sondern schwarz waren wegen den Biestern. In unserem Bad herrschte "Bremen Teil II". Also rauf aufs Moped, in den Supermarkt, die Megaspruehdose gegen nur alle erdenklichen Biester erstehen und das Ganze (leider) mit der Chemokeule erledigen (plus Moskitocoils). Das war uns lieber als Dengue Tuer und Tor zu oeffnen. Dr. P. zog sich also seine Terminatoruniform an, bewaffnete sich, seine Assistentin Nicki riss die Tuer auf, schubste ihn rein und knallte sie wieder zu. Nach 30 Sekunden noch einmal das Tuer auf-Tuer zu-Kommando, Helme an, rauf aufs Moped uns erst mal zwei Stunden die Butze nicht mehr betreten. Spaeter haben wir dann einen Teppich toter Moskitos weggekehrt, was fuer ein Anblick. Unsere letzte Theorie ueber die ganze Sache. Wir hatten morgens vergessen, dass Licht im Bad aus zu machen. Da es fast ununterbrochen geregnet hat und auch Moskitos sich irgendwohin verkriechen muessen, sind wohl viele oben unters Dach geflogen. Da die Zwischendecke an den Raendern fast dicht ist, aber halt an einigen Stellen nicht so ganz und das Bad schoen feucht und warm ist, sind sie dann alle da rein.
Ansonsten geht das Leben hier allerdings seinen alltaeglichen Gang unterbrochen von einer Ausstellungseroeffnung im franzoesischen Kulturcenter am Dienstagabend. Ein Bekannter, der auch immer noch in Vientiane ist, zeigt Fotos, die er in Kalkutta und Nordindien (Ladakh) gemacht hat. Er hatte dort eine alte OLGA aus Plastik zum fotografieren benutzt und die Fotos, die er in der Ausstellung zeigt, waren eigentlich fehlerhafte, aber dadurch haben sie gute Effekte und sehen einfach genial aus.


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