24.10.07

Check on the scene

Ich bin begeistert von meinen Mitpostern. Es wurde wohl bemerkt, dass ich etwas geschlaucht bin und erst einmal zwar dauernd an den Blog dachte, aber einfach keine geschriebenen Buchstaben mehr sehen konnte, egal in welcher Sprache. OK, der Kurs ist super. Verglichen zu meinen Kursen in Laos, haben die Lehrer hier strukturiertere Unterrichtsmethoden bei der Hand und koennen sehr gut erklaeren, warum man welches Wort an welche Stelle im Satz setzt. Das ist naemlich das groesste Problem bei Thai und Laotisch, der Satzbau ist voellig anders als im Deutschen und ich spreche Thailaendisch mit einem deutschen Satzbau und das bereitet den Thais sehr viele Ohrenschmerzen, auch wenn sie es meistens verstehen koennen. Das Gebauede der AUA in dem ich bin ist ein sehr schoener aelterer Holzbau, der in der Mitte einen Innenhof mit einem Baum hat, der rundherum von einer Bank umgeben ist und einer Art ueebrdachtem Wandelgang von dem aus man in die Raeume kommt. Leider sind die Klimaanlagen, genauso wie in diesem ansonsten guten Intenetcafe, auf Antarktis eingestellt. Meine Lehrerin heisst Tiu, ist sehr nett und vor allem gut. Trotzdem mache ich immer wieder die gleichen Fehler, na ja man wird ja nicht juenger. Jetzt heisst es erst einmal 3 Wochen lang vier Stunden pro Tag. Danach wollte ich eigentlich an einem Gruppenunterricht teilnehmen, aber sehr wahrscheinlich wird das nix, da niemand da ist, der das gleiche Niveau hat wie ich.
Was geht sonst: Abends nach dem Unterricht bin ich im Augenblick nicht zu gebrauchen und da mein Zimmer mit Fernseher ausgestattet ist, glotze ich thailaendische Soap Operas (sehr intererssant) sowie Thainachrichten. Die werden dann erst richtig interessant, wenn von Straftaten aller Art die Rede ist. In Thailand ist es einfach so, dass Journalisten immer und ueberall dabei sind und im Fernsehen auch eiskalt alles gezeigt wird, ob es Festnahmen sind, Ortsbegehungen mit bereits Festgenommenen, Opfer, Tote, egal was. Die Straftaeter geben sogar Interviews direkt vor Ort, nehmen Beweise noch einmal in die Hand oder Spielen Szenen des Verbrechens noch einmal nach, fuer die Kamera auch zweimal. Das Ganze ist schon abgefahren. Ich habe mit meiner Lerherin darueber gesprochen. Sie meinte, dass bereits versucht wurde ein Gesetz zu verabschieden, das Opfer wie Taeter und Schauplaetze beschuetzt, aber es scheint den Thailaendern wohl nicht wichtig genug zu sein, also kam das Gesetz nie durch.

Am Wochenende hatte ich mir eine Kunstausstellung herausgepickt. Hier in Chiang Mai gibt es so eine Art Coolibri, in der man sehen kann, was in der Stadt los ist. Ich also auf zur Kunstgalerie, wo ich feststellen musste, dass die Galerie aus Geldgruenden zwei Tage vorher nicht nur die Ausstellung abbrechen, sondern gleich ganz schliessen musste. Da ich bereits in der Nimmanheimangegend war, dem angesagtesten Thai-Viertel in der Stadt, bin ich da ein bisschen rumgecruised und habe die Villen und Geschaefte bestaunt. In Chiang Mai ist es recht angenehm zu Fuss unterwegs zu sein, da es auch hier ein Gesetz verbietet eine bestimmte Bauhoehe zu ueberschreiten und die Stadt sehr gut begruent ist. Schliesslich stand ich vorm Insektenmuseum mit der groessten Moskitosammlung ueberhaupt. Stellt euch jetzt nur einmal vor, ihr muesst so einen toten Moskito auf eine Nadel stecken und viele hier sind viel viel kleiner als eine Stechmuecke bei uns. Jedenfalls hat der Besitzer sein Leben den Moskitos gewidmet (er hat einen Dr. und war tatsaechlich in der Malariaforschung taetig). In seinem Privathaus hat er von oben bis unten alle moeglichen Insekten und Spinnen sowie andere Kuriositaeten fast gestapelt. Dazu kommt, dass der Rest der ehemals freien Waende mit Gemaelden zugepflastert ist, man ist einfach in einer anderen Welt, wenn man das Museum betritt und die vergleichseweise teuren 300 Baht (7 Eur0) lohnen sich wirklich. Bei einem Schwaetzchen erfuhr ich dann, dass der Besitzer erst seit fuenf Jahren malt, dafuer sind die Bilder teilweise ziemlich Klasse. Fast in jedem Bild kommt ein Moskito vor. Moskitos sind ueberhaupt in diesem Haus allgegenwaertig, auch viele Schilder, die einem Geschichten ueber Moskitos erzaehlen, warum man wann kein Malaria oder Dengue bekommt z.B., teilweise sehr mystisch bis metaphysisch abgefahren.

Nach meinem Insektenmannbesuch bin ich dann auch doch noch in einer Kunstausstellung gelandet, naemlich im Kunstmuseum der Chiang Mai University (CMU). Dort konnte ich eine wie ich finde eher maessige Gastausstellung von australischen Kuenstlern und eine beindruckende Daueraustellung (?) von thailaendischen Kuenstlern bewundern. Vorher war ich in einem Cafe auf dem selben Gruendstueck. Dr. P waere so neidisch, wenn er all die schoenen Cafes hier sehen wuerde, die es verstreut in der Stadt gibt. Dies ist eins davon. Zwei Japanerinnen fuehren es und es hat sich dann auch herausgestellt, dass es ein Lehmhaus ist und von der gleichen Thailaenderin gebaut wurde, von der ich die Adresse ueber eine Freundin in Laos bekommen habe. Die will ich uebrigens naechstes Wochenende besuchen.

Sonntagabend war hier in der inneren Altstadt alles dicht, da an diesem Tag immer ein Abendmarkt stattfindet, der fuer Souvenirjaeger wohl das Paradies ist. Ich habe auch JH zum ersten Mal getroffen, der mir sehr interessante Geschichten von seinem Job hier erzaehlte. Auf den Gelaenden der Tempel waren Essstaende in Massen aufgebaut und wir haben uns ein paar Snacks gegoennt. Spaeter sind wir dann noch in eine Kneipe mit Live-Musik gegangen, in der eine Falangband spielte und JH hier, wie wir in Vientiane, die Haelfte der Falangs kannte. getrunken haben wir selbstverstaendlich das

weil Thaibier einfach nicht schmeckt. Beim naechsten Mal vielleicht etwas ueber meinen Ausflug nach Doi Suthep, den Heiligen Berg hier.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Nicki, danke für Moskito-Man, super Geschichte. Und grüß mal JH von mir (kümmert er sich etwa um den Beerlao-Import?).
Ich habe übrigens auch mit Thai-Kurs in da funky Franktown angefangen. Wie Lao, nur anders...
Phom shob gin ahan lao.
Machs jut.